Einen passenden Pflegeplatz für pflegebedürftige Angehörige zu finden ist zeitaufwendig und nicht einfach. Lesen Sie hier, wie Sie am besten vorgehen und worauf Sie achten sollten.
Die Wartelisten für Pflege- und Heimplätze sind in Anbetracht ansteigender Zahlen von pflegebedürftigem Menschen lang. Betroffenen müssen lange Suchen und sehr oft Kompromisse eingehen.
Ein plötzlicher Pflegebedarf tritt nicht selten nach einem Krankenhausaufenthalt ein. Krankenhäuser sind aber nicht darauf ausgerichtet Pflegedienstleistungen abzubilden. Deshalb sollten Betroffene und deren Angehörige so früh wie möglich den Sozialen Dienst des Krankenhauses kontaktieren. Dieser unterstützt im Rahmen des Entlassungsmanagement bei der Organisation ambulanter Pflege oder der Suche nach einem Heim oder einer Kurzzeitpflegeeinrichtung.
Aber auch wenn sich die Pflegebedürftigkeit eher schleichend einstellt, sollten sich Betroffene frühzeitig bei den regionalen Pflegestützpunkten beraten lassen. Eine Auswahl potenzieller Anbieterfinden Sie auf folgenden Internetseiten:
Der Umzug in ein Pflegeheim ist für viele Menschen ein schwerer Schritt, der sich aber nicht vermeiden lässt, wenn die Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist. Ein Pflegeheim bietet den Betroffenen rund um die Uhr ganzheitliche medizinische und pflegerische Betreuung und bei Bedarf auch schnelle Hilfe in Notfällen. Zusätzlich profitieren Senioren und Seniorinnen vom Kontakt zu anderen Mitbewohnern, einem geregelten Tagesablauf und organisierten Freizeitangeboten.
Als seriöse Quelle zur Bewertung der Qualität von Heimen stellt die gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung GmbH ein Heimverzeichnis zu Verfügung. Mit dem Qualitätszeichen für Lebensqualität im Alter wird der "Grüner Haken " an Pflegeheime und Seniorenresidenzen vergeben, das sich auch auf die Arbeitszufriedenheit in den Heimen erstreckt.
Pflegeheime können sich auch mit dem Qualitätssiegel für Pflegeheime des Instituts für Qualitätskennzeichnung von sozialen Dienstleistungen GmbH (IQD) zertifizieren lassen.
Aussagekräftige Qualitätsvergleiche werden auch über die Internetseiten der Pflegekassen angeboten. So lassen sich Einrichtungen nach den für Sie wichtigen Kriterien miteinander vergleichen und eine Auswahl treffen.
Eine zusätzliche Möglichkeit der Vorauswahl bieten Erfahrungsberichte, die sie beispielsweise über werpflegtwie.de erhalten. Die Bewertungen und Suchergebnisse lassen sich nach verschiedenen Kategorien eingrenzen, und thematisch nach den für Sie wichtigen Punkten filtern.
Auch wenn die Wartelisten teilweise sehr lang sind, sollten Sie nicht das erst beste Heim auswählen. Bevor Sie sich für ein Heim entscheiden, sollten Sie alle in Frage kommenden Objekte besichtigen. Wichtige Fragen zur Entscheidungsfindung sind:
Ihre favorisierte Einrichtung hat gerade kein Zimmer frei? Dann lassen sie sich auf die Warteliste setzen und wählen zunächst in ein anderes Heim aus. Sobald der gewünschte Heimplatz frei ist, wechseln Sie. Übrigens ist der Heimwechsel immer möglich, wenn das Pflegeheim doch nicht Ihren Erwartungen entspricht.
1. äußerer Eindruck
Neben dem persönlichen Eindruck sollten Sie ausführliche Gespräche mit der Heimleitung, den Pflegenden und auch mit Bewohnern und deren Angehörigen führen. Besichtigen Sie das Haus und achten Sie besonders auf den Umgang, Sauberkeit und Gerüche. Bestätigen sich die Erwartungen an bestehende Gütesiegel und Zertifikate des Heimes.
2. anfallende Kosten
Eine zentrale Rolle bei der Pflegeplatzauswahl spielen die anfallenden Kosten. Diese variieren abhängig von Ausstattung, Standort und Angebot teilweise sehr stark, und hängen aber auch vom Zeitaufwand und Pflegegrad ab. Welche Zusatzkosten sind zuerwarten? Der durchschnittliche Eigenanteil für die Unterbringung liegt derzeit zwischen 2.500 und 3.000 Euro im Monat. Die gesetzlichen Pflege- oder Krankenkassen übernehmen nur einen Teil der anfallenden Kosten, die sich wie folgtzusammensetzen:
Wichtig: Die Krankenkassen bzw. Pflegekassen beteiligen sich nur am Eigenanteil für die Ausbildungs- und Pflegekosten. Kosten für Investitionen sowie Unterkunft und Verpflegung müssen Pflegebedürftigeoder Angehörige komplett selbst tragen.
3. Region und Lage
Suchen Sie eine Einrichtung in der Stadt mit entsprechender Anbindung zur örtlichen Infrastruktur, oder eher ein ruhiger gelegenes Pflegeheim auf dem Land? Welche Punkte sind für den Betroffenen uns seine Angehörigen wichtig:
4. Ausstattung und Services
Wichtige Kriterien in Bezug auf Ausstattung und Services sind:
5. Zimmerauswahl und -ausstattung
Bei vielen Pflegeheimen haben Bewohner die Wahl zwischen einem Einzelzimmer, Zweibettzimmer oder einer Wohnung. Überlegen Sie was für den Bewohner sinnvoll und zweckmäßigist und Informieren Sie sich vorab über die vorhandenen Optionen.
6. Betreuung
Abhängig von der Pflegebedürftigkeit benötigen die Bewohner unterschiedliche medizinische pflegerische und therapeutische Betreuung und Versorgung.
7. Verpflegung
Eine ausgewogene und vielseitige Ernährung sind wichtig. Achten Sie deshalb auf folgende Dinge und nehmen Sie selbst an einer Mahlzeit teil.
8. Angebote für Freizeit und Beschäftigung
In welcher Weise bietet das Pflegeheim Gestaltungsoptionen für dem Tagesablauf? Viele Einrichtungen bieten wechselnde Freizeitangebote, um zu verhindern, dass Senioren und Seniorinnen nicht allein in ihren Zimmern verbringen. Regelmäßige Aktivitäten wie Vorlesen, Buchvorstellungen, gemeinsames Singen, Tanzen, Basteln, Sport und Gymnastik sowie Bildungsangebote bereichern den Alltag und fördern Gemeinsamkeit.
Mit zunehmendem Anteil von Senioren wird die Suche nach dem passenden Pflegeheim zur Herausforderung. Umso wichtiger ist es gut informiert zu sein, die eigenen und wichtigen Aspekte und Kriterien zu kennen, um so gezielt Gespräche vor Ort führen zu können.
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